Migros Ostschweiz - Palettenpuffer
Die Migros Ostschweiz ist flächenmässig das grösste der zehn Genossenschaftsgebiete. Dies benötigt eine hervorragend aufgestellte Logistik für die Filialbelieferung und Retouren. Neben Transporten auf der Bahn unterhält die Migros Ostschweiz eine moderne LKW-Flotte. Unter den rund 80 Fahrzeugen befinden sich 3 Biogas- und 2 Wasserstoff-Betriebene Lastwagen. Damit werden jährlich fast 61'000 Touren gefahren und 2.7 Millionen Paletten transportiert.
Retouren- und Recyclinglogistik
Was die Konsumenten häufig nicht sehen, ist die Retourenlogistik. Bei einer Recyclingquote von hohen 80 % werden Unmengen von Materialien wie PET, Folien, Plastik und Karton gesammelt. 2021 wurden beispielsweise 1’604 Tonnen PET der Migros Ostschweiz Filialen retourniert. Dies entspricht rund 40 Millionen PET-Flaschen. Neben dem Recycling gelangen leeren Gebinde – wie sie z. B. für Joghurt oder Gemüse verwendet werden – zurück zur Hauptzentrale in Gossau, werden hier neu sortiert, gewaschen und für den erneuten Gebrauch bereitgestellt.
Zwischenpuffer als Lösung
Die Retourenlieferungen dieser Gebinde erfolgen sehr unregelmässig, je nachdem wie die LKWs eintreffen. Dies kann zu hohen Volumen führen, die gleichzeitig verarbeitet werden müssen. Da der weitere Prozess jedoch automatisiert abläuft, müssen diese unterschiedlichen Bewegungsfrequenzen ausgeglichen werden. Dafür sorgt ein neues Pufferlager für 477 Palettenplätze. An drei Aufgabestellen können die retournierten Paletten mit den Gebinden nun direkt von den Lastwagenrampen aufgegeben werden. Drei Warenaufzüge und zwei Verschiebewagen platzieren die Paletten im erwähnten Zwischenlager. Sobald für die Weiterverarbeitung genügenden Kapazitäten vorhanden sind, werden die Paletten automatisch aus dem Puffer entnommen und weiter befördert. Gilgen Logistics wurde für die Entwicklung und Installation dieses Projektes beauftragt.
Besondere Herausforderung
Bisher wurden die Gebindepaletten auf der gleichen Fläche wie die Recyclingmaterialien manuell zwischengelagert. Um einerseits mehr Platz für die Rangierbewegungen zu erhalten und andererseits die Raumhöhe optimal auszunutzen, wurden ein Zwischenboden in die hohen Logistikhalle gebaut. Die besondere Herausforderung war, dass die Umbauarbeiten im laufenden Betrieb stattfanden. Zuerst wurde die bestehende Förderlinie an die Decke montiert, die neue Etage eingezogen und danach die alte sowie die neue Anlage darauf platziert. Durch die Corona-Situation wurden in dieser Zeit noch mehr Waren als üblicherweise umgeschlagen, was die Komplexität für die Installation noch erhöhte.
Gilgen Logistics hat diese Aufgabe sehr gut gelöst
Daniel Balmer, Leiter Transportlogistik der Migros Ostschweiz nach Abschluss und Inbetriebnahme des Projektes.